Um die Kunstmeile zwischen Krems und Stein noch sichtbarer zu machen, wird derzeit ein markanter Ort entlang der Strecke aufgewertet: die Eisenbahnbrücke nahe dem Kloster Und. Käthe Löffelmann realisiert hier seit vergangener Woche ihr Kunstprojekt im öffentlichen Raum und verwandelt die Brücke in ein Kunstobjekt. In klarer, großflächiger Typografie setzt sie mit Fassadenfarbe die Worte „WEN/WAS WIR NICHT (MEHR) SEHEN KÖNNEN“ in weißer Schrift auf einen kräftig blauen Hintergrund. Die Buchstaben werden erst beim Durchqueren der Unterführung lesbar und spielen so bewusst mit der Wahrnehmung der Passant:innen.
„Der Kunst Räume schaffen“
„In ihrem Kunstprojekt nimmt Käthe Löffelmann Bezug auf den Ort und seine Geschichte. Ihre Intervention wird Besucher:innen dazu animieren, die Brücke, die derzeit eher abweisend wirkt, zu durchqueren“, erklärt Kulturamtsleiter Gregor Kremser. „Eine Aufgabe von Kunst ist es, uns Betrachtende zu fordern. Die Aufgabe der Politik ist es, der Kunst Räume zu schaffen“, meint Kulturgemeinderätin Elisabeth Kreuzhuber. Die Kosten belaufen sich auf 30.000 Euro, das Land Niederösterreich fördert das Projekt mit 10.000 Euro.
Arbeiten dauern noch bis nächste Woche
Die Arbeit von Käthe Löffelmann ist bereits weit fortgeschritten und voraussichtlich kommende Woche abgeschlossen. Während der Arbeitszeiten der Künstlerin wird die Straße unter der Brücke immer wieder einseitig gesperrt, die Durchfahrt bleibt jedoch stets möglich. Die offizielle Eröffnung des Kunstprojekts findet am Mittwoch, 15. Oktober, um 16 Uhr im Weingut Salomon Undhof (Undstraße 10) statt. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, der Eintritt ist frei. Um Anmeldung per E-Mail bis 8. Oktober wird gebeten: kulturamt@krems.gv.at.
Über die Künstlerin
Käthe Löffelmann (Jahrgang 1994) stammt ursprünglich aus dem Waldviertel und lebt aktuell in Wien. Ihre künstlerische Arbeit umfasst Fotografie, Video, Konzeptkunst, Installation sowie großflächige Wandmalerei. Neben zahlreichen Projekten im öffentlichen Raum wurden 2022 mehrere ihrer Malereien von der Landessammlung Niederösterreich angekauft. Auch ihre Studioarbeiten sind regelmäßig in Ausstellungen und auf Festivals im In- und Ausland zu sehen.