Falsche Mülltrennung – ob aus Unwissenheit oder einfach Bequemlichkeit – ist in Privathaushalten seit jeher ein Problem. Davor ist auch der Bioabfall nicht gefeit: So findet sich im Bioabfall laut Analysen mehr Plastiksackerl, Glasflaschen und Dosen, als man glauben mag. Für die anschließende Kompostierung sind solche Verunreinigungen ein riesiges Problem, denn es müssen sehr teure, hochtechnische Maschinen eingesetzt werden, um die Störstoffe entfernen zu können. Die Folge: Im Extremfall muss der Bioabfall, der sich eigentlich hervorragend als Kompost eignet, mit dem Restmüll als Ganzes verbrannt werden.
Das soll sich mit dem Störstoffscanner nun ändern. Er befindet sich auf den Müllfahrzeugen und scannt den Bioabfall bei der Schüttung auf Fremdstoffe
(z. B. Kunststoff, Metall). Die erfassten Bilder werden blitzschnell von einer speziell entwickelten KI-Software ausgewertet. Das System erkennt Störstoffe zuverlässig, dokumentiert deren Menge und Zusammensetzung und ordnet die Ergebnisse dem jeweiligen Abholgebiet zu. Diese innovative Form der Datenerhebung steigert nicht nur die Effizienz, sondern ermöglicht auch gezielte Maßnahmen zur Bewusstseinsbildung in der Bevölkerung.
Die KI bewertet die jeweilige Schüttung autonom auf ihren Reinheitsgrad: Sauberer Bioabfall kann direkt in die Kompostierung zum Brantner Erdenreich nach Gneixendorf weitergegeben werden, während stark mit Störstoffen verunreinigter Abfall anders verwertet wird. Für Manfred Vogl, Geschäftsführer von Brantner green solutions, steht dieser technologische Fortschritt im Dienst der Nachhaltigkeit: „Mit dem Brantner Störstoffscanner zeigen wir, wie moderne Technologie und Umweltbewusstsein Hand in Hand gehen können. Innovation ist für uns kein Selbstzweck, sondern ein Werkzeug für eine nachhaltigere Zukunft.“
Ein gemeinsames Projekt der Stadt Krems und Brantner green solutions
Brantner green solutions hat es sich zum Ziel gemacht, das Problem der Fehlwürfe im Bioabfall direkt an der Quelle zu erfassen und daraus verwertbare Daten für Städte und Gemeinden zu generieren. Nach einer dreijährigen internen Testphase ist das System nun seit Jänner dieses Jahres in der Stadt Krems im Einsatz. Bürgermeister Peter Molnar sieht in der Implementierung einen äußerst wichtigen Schritt: “Der Störstoffscanner unterstützt uns dabei, die Sauberkeit in unserer Stadt zu fördern und gezielt dort anzusetzen, wo das Trennverhalten noch verbessert werden kann. Das ist ein großer Gewinn für Umwelt, Bürgerinnen und Bürger.”
Daten schaffen Klarheit
Mit der für 2025 angekündigten Novelle der österreichischen Kompostverordnung dürfen nur noch biogene Abfälle mit maximal 2 Prozent Störstoffanteil in die Kompostierung gelangen. Der Störstoffscanner bietet hier eine konkrete Lösung: Er erkennt Abweichungen automatisch, liefert fundierte Entscheidungsgrundlagen und unterstützt so die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben.
Bereits jetzt zeigt der Einsatz des Systems in der Stadt Krems konkrete Ergebnisse. Man kann erkennen, welche Störstoffe besonders häufig vorkommen, denn die gesammelten Daten fließen in ein zentrales Dashboard ein, das eine Tour-für-Tour-Auswertung ermöglicht. Straßen und Stadtteile mit hohem Störstoffaufkommen werden farblich markiert, wodurch gezielte Informationskampagnen umgesetzt werden können.
Langfristig trägt das System dazu bei, die Qualität des erzeugten Komposts zu sichern und die Müllverbrennung zu reduzieren. Für die Zukunft ist ein Anreizsystem geplant, welches die Bürgerinnen und Bürger mit vorbildlicher Mülltrennung belohnt.
Das gehört in die Biotonne | Das gehört nicht in die Biotonne |
|
|
Über Brantner green solutions: https://www.brantner.com/