An der Gedenkfahrt nahmen vor allem Frauen und deren Kinder teil, die aus Afghanistan, aus Bosnien und anderen Kriegsgebieten stammen und unter den Kriegsfolgen in ihren Heimatländern zum Teil jahrzehntelang leiden mussten. Die erste Station war der Stephansdom, als Symbol der Einheit Österreichs nach dem Zweiten Weltkrieg. Ein Vertreter von Pilgrim Österreich, einem Netzwerk für nachhaltige Bildung, führte in die Zahlensymbolik des Kirchenbaus ein und erklärte die Bedeutung von Wein in der Ornamentik des Doms. Höhepunkt war der Besuch der Galerie und des Dachbodens.
Im Anschluss pilgerte die Gruppe zum Gedenkplatz für die Opfer des Terrors vom 2. November 2020 und der Attentate auf jüdische MitbürgerInnen. Wegen des Sabbats konnte man die Synagoge nur von außen besichtigen, aber ein Blick in die griechisch–orthodoxe Kirche am Fleischmarkt war möglich. Den Abschluss bildete ein Picknick und eine kleine Sightseeing-Tour per Straßenbahn.
Friedensgebet: Tradition seit zehn Jahren
Vor zehn Jahren hatte der Kremser Interreligiösen Dialog in Erinnerung an die Attentate in den USA erstmals zum Friedensgebet geladen und im Bienenpark ein Mandelbaum gepflanzt. Seither fand das große Friedensgebet jährlich statt, bis die Pandemie diese Tradition unterbrochen hat. Mit der Exkursion nach Wien unter der Leitung von Maria Mayer-Schwingenschlögl fand diese Tradition heuer wieder eine Fortsetzung.
Foto: Interreligiöser Dialog Krems auf Wien-Exkursion unter der Leitung von Maria Mayer-Schwingenschlögl und Helgard Rodriguez (3./4.v.rechts).