Mit gemischten Gefühlen betraten die Eröffnungsgäste die Kunsthalle mit der Ausstellung „Embracing the Future“. Patricia Piccinini war schon 2003 auf der Biennale Venedig mit hybriden Mutanten vertreten. Der Künstlerin ist die Wechselbeziehung von Lebewesen und ihrer Umwelt, also der ökologische Aspekt, sehr wichtig. Piccinini visualisiert, wie Menschen zu Mutanten und Cyborgs heranreifen: „Der Planet ist ausgeschöpft und wir wollen das Fremde nicht berühren, haben Angst und spüren Ablehnung, bevor wir uns damit auseinandergesetzt haben“
Die Australierin wird mit Ihren Mischwesen Jung und Alt nach Krems locken. Wie reagieren Sie selbst auf das Spektakel? In der Ausstellung werden Sie surrealistische animalische Wesen mit Kinderaugen sehen, die dann doch nicht so unangenehm wie gedacht wirken, trotzdem befremdend sind.
„Auf zu Neuem“ in der Landesgalerie NÖ
„Gäbe es keine Sammler, hätten die Museen nicht die Möglichkeit, solche Ausstellungen zu kuratieren“, sagt Kurator Christian Bauer. Sammler sind leidenschaftlich und Ihre Schätze sind nicht immer sichtbar. Die aktuelle Ausstellung in der Landesgalerie NÖ zeigt Werke von Schiele bis Schlegel aus Privatbesitz aus drei Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts. Ein neuer frischer Blick auf zum Teil ungezeigte Werke erzählen vom Aufbruch in neue Lebenswelten. In den Kunstwerken spiegelt sich die Geschichte wider, die von der Kriegszeit und dem Nationalsozialismus geprägt war.
Zu sehen sind alle wichtigen Meister von Schiele, Kokoschka über Staudacher, Rainer, Lassnig bis hin zum Mulitpluralismus und den Vertreterm der neuen Medien, wie Rockenschaub, Kowanz, Golz, Wurm etc.
Eine umfassende kunstgeschichtliche Ausstellung mit Überraschungsmomenten. Ein lohnenswerter Museumsbesuch in der Landesgalerie in Krems – sollte nicht verpasst werden, sobald die Türen wieder offen stehen!
Marc Adrian in der Galerie Stadtpark
Der österreichische Künstler Marc Adrian (1930 – 2008) verbindet mit „Latent Image“ transmediale Bewegungen und weckt internationales Interesse damals wie heute. Er studierte Bildhauerei und Wahrnehmungspsychologie. Er unterrichtete in den 1970er Jahren an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg und später (bis in die 1990er Jahre) an den Akademien für angewandte und bildende Kunst in Wien. Er schuf viele literarische Werke und erhielt 1989 den „Österreichischen Kunstpreis für Film“. Das MoMA (Museum of Modern Art) in New York hat „Black Movie“ in den 60er Jahren in sein Repertoire aufgenommen, welcher nun in Krems gezeigt wird. Die Galerie Stadtpark zeigt drei frühe Kurzfilme. Adrian war 1959 damit weltweit der erste Künstler, der einen Computer (Berlin) als Medium einsetzte.
„Die Freiheit der Kunst ist unser höchstes Gut“, betont Kurator David Komary, der die Galerie Stadtpark seit 2008 mit seiner „Handschrift der Extraklasse“ und seiner Expertise, herausragende heimische und internationale KünstlerInnen zu entdecken und zu vermitteln, leitet. Einzigartig und sehr selten sind solche Plätze, die die Reduktion zulassen und das Wesentliche auf den Punkt bringen.
Galerie Stadtpark, Wichnerstraße 2, noch bis 29. Mai
Fotos: (c) Stadt Krems
Landesrätin Mag.a Christiane Teschl-Hofmeister und Bürgermeister Dr. Reinhard Resch wurden vom künstlerischen Direktor Florian Steininger und Geschäftsführerin Eva Engelberger durch die Ausstellungen in Kunsthalle und Landesgalerie begleitet.
David Komary, Leiter der Galerie Stadtpark, mit Bürgermeister Dr. Reinhard Resch und den Arbeiten von Marc Adrian.