Die Stadt Krems hat im Frühjahr 2024 erstmals den „Erich Grabner Preis für künstlerische Grafik“ ausgeschrieben. 450 Einreichungen von Künstler:innen aus ganz Österreich sind eingelangt. 70 von der Jury ausgewählte künstlerische Positionen sind noch bis 18. November in der Ausstellung paper unlimited. im museumkrems zu sehen. Die künstlerischen Arbeiten bieten einen faszinierenden Einblick in die aktuelle Kunstszene und zeigen die Vielfalt von zeitgenössischer Grafik in Österreich.
„Mit dem Erich Grabner Preis wird Krems zum Schauplatz zeitgenössischer Kunst“, freut sich Bürgermeister Peter Molnar. „Die vielen künstlerischen Einreichungen, die zahlreichen Besucher:innen der Ausstellung „paper unlimited“ im museumkrems und die gut besuchte Preisverleihung zeigen mir, dass großes Interesse an der grafischen Kunst besteht. Der Erich Grabner Preis soll auch zukünftig wichtige, dynamische Akzente setzen und Krems langfristig als Zentrum künstlerischer Grafik positionieren“, so der Stadtchef weiter. Die nächste Ausschreibung erfolgt im Frühjahr 2026.
Bereichsleiterin für Bildung, Kultur und Tourismus, Doris Denk betnonte: „Wenn wir an diesem Abend den Erich Grabner Preis vergeben, dann setzen wir einen neuen Meilenstein in der Geschichte des museumkrems. In seiner mehr als 130-jährigen Geschichte hatte die Grafische Sammlung von Anfang an besonderes Gewicht. Was nicht zuletzt auch auf den bekanntesten Exponenten dieser Sammlung Martin Johann Schmidt zurückzuführen ist. Auch mit Grafikwettbewerben hat sich Krems einen Namen gemacht – sie wurden in den 1970er Jahren österreichweit ausgelobt. Nach rund 50 Jahren greifen wir diese Tradition wieder auf und widmen nun den Wettbewerb Erich Grabner. Erich Grabner hat als Bürgermeister und langjähriger Stadtpolitiker mit unglaublicher Dynamik und viel Mut Krems zu dem gemacht hat, wie wir es heute kennen: zu einer Kulturstadt mit überregionaler Strahlkraft. Im Gedenken an ihn und in tiefer Verbundenheit zu ihm widmet ihm die Stadt diesen Preis.“
Gregor Kremser, Leiter des Kulturamts und des museumkrems sowie Mitglied der Jury, begleitete den Erich Grabner Preis von der initialen Idee bis zur feierlichen Preisverleihung: „Der erste Erich Grabner Preis für künstlerische Grafik der Stadt Krems war ein voller Erfolg. Über 450 Künstlerinnen haben ihre Werke eingereicht, eine Fachjury hat aus einer Shortlist von 70 künstlerischen Positionen insgesamt 4 Preise ermittelt. Die Qualität und die Vielfalt der eingereichten Arbeiten haben es der Jury nicht einfach gemacht eine Entscheidung zu treffen. Die prämierten Arbeiten spiegeln nun das hohe technische und künstlerische Niveau wider und vermitteln einen Eindruck von den nahezu unendlichen künstlerischen Möglichkeiten, die die Grafik bietet.“
Beim großen Finale am Donnerstagabend in der Dominikanerkirche wurden nun die Preisträger:innen bekannt gegeben. Vier der Preise wurden von einer hochkarätig besetzten Jury vergeben und von der Stadt Krems, dem Land Niederösterreich, dem Rotary Club Krems-Wachau und dem Stift Göttweig gestiftet. Die Preisträger:innen sind Oswald Auer, Leonhard Lorenz Knabl, Ernst Lima und Alexandra Kontriner. Den Publikumspreis, gestiftet von Freunden von Erich Grabner, gewann Marianne Lang.
Weitere Eindrücke finden Sie in unserer Fotogalerie.
Die Preisträger:innen
Oswald AUER - Preis des Stiftes Göttweig
Leonhard Lorenz KNABL - Preis des Rotary Club Krems-Wachau
Ernst LIMA - Preis des Landes Niederösterreich
Alexandra KONTRINER - Preis der Stadt Krems
Marianne LANG - Publikumspreis, gestiftet von Freunden von Erich Grabner
Jurybegründungen:
Oswald Auer
Oswald Auer beeindruckt mit seiner Arbeit Pale Blue Dot, die die seltene und anspruchsvolle Technik der Mezzotintoradierung mit einem tiefgründigen Konzept verbindet. Mit handwerklicher Präzision interpretiert er die ikonische Fotografie der Erde aus der Ferne neu und regt zum Perspektivwechsel sowie zur Reflexion über die Verbindung von Sichtbarem und Unsichtbarem an.
Leonhard Lorenz Knabl
Leonhard Lorenz Knabl begeistert mit seiner filigranen Tuschezeichnung. Ein kleinformatiges Waldstück zeigt eine feine Balance zwischen Naturalismus und abstrakter Struktur - eine Welt der Träume und Fantasie. Sein Werk, inspiriert von Film, Literatur und Fantasie, verbindet narrative Tiefe mit einer schwarz-fantastischen Atmosphäre.
Ernst Lima
Ernst Lima kombiniert in ihren grafischen Arbeiten analoge und digitale Techniken, um die Transformation von Zeit und Erinnerung darzustellen. Ihre innovative Methodik, darunter die Aquatinta-Radierung, erzeugt ein faszinierendes Archiv der Gegenwart, das kontinuierlich neue Bedeutungen entfaltet.
Alexandra Kontriner
Alexandra Kontriners Werke reflektieren den Kreislauf der Natur und die Auswirkungen des Klimawandels in filigranen Aquarellen und Zeichnungen. Mit präziser Beobachtungskraft schafft sie Kunst, die zugleich berührt, mahnt und zum Innehalten einlädt.
Marianne Lang
Marianne Lang überzeugt mit ihrer Brandgravur-Serie Illuminated, in der sie die fragile Beziehung zwischen Mensch und Natur thematisiert. Die hyperrealistischen Darstellungen von Motten fangen mit technischer Raffinesse und konzeptueller Tiefe die Ambivalenz der Anziehungskraft des Lichts ein.
Die Jury
Elisabeth DUTZ, Chefkuratorin Grafische Sammlungen, ALBERTINA Museum, Wien
Alexandra GRAUSAM, Kuratorin, Kulturmanagerin und Restauratorin für zeitgenössische Kunst
Gregor KREMSER, Leiter Kulturamt der Stadt Krems und museumkrems
Alexandra SCHANTL, Wissenschaftliche Leiterin, Sammlung des Landes Niederösterreich, Kunst nach 1960
Jasper SHARP, Kurator und Direktor von Phileas, Wien
Florian STEININGER, Künstlerischer Direktor Kunsthalle Krems
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