Vor 50 Jahren wurden Angern, Thallern, Brunnkirchen und Hollenburg „eingemeindet“. Die neuen Stadtteile wuchsen zu Krems-Süd zusammen. Das Jubiläum wird mit vielen Veranstaltungen gebührend gefeiert.
Alles begann schon 1970, als die vier Ortschaften Angern, Thallern, Brunnkirchen und Hollenburg sich zur Großgemeinde Hollenburg zusammengeschlossen hatten. 1973 erfolgte die Eingemeindung durch die Stadt Krems. Anlass war eine Änderung in der Bundesverfassung, mit der den Gemeinden unzählige Verwaltungsaufgaben übertragen worden waren. Der Eingemeindung 1973 waren jahrelange Verhandlungen vorausgegangen, weiß Stadtarchivar Daniel Haberler-Maier: „Da gab es das Bestreben des Landes, Kleingemeinden aufzulösen, infrastrukturelle Fragen waren zu klären, und die Bevölkerung hatte Angst, ihre Identität zu verlieren“, so Haberler-Maier.
Geschichte beginnt im 2. Jahrhundert
Jeder einzelne Ort hat jedoch eine viel ältere Geschichte. Die Ursprünge gehen bis in die Frühzeit zurück. Ende des zweiten Jahrhunderts nach Christi wurde auf dem Boden des heutigen Hollenburg ein römisches Kastell errichtet, und noch vor Krems – im Jahr 860 – wurde „Holunburc“ erstmals urkundlich erwähnt. Das Marktwappen von Hollenburg stammt aus dem Jahr 1548. Die Kirche – mit der Besonderheit, dass das Dach höher ist als der Kirchturm – stammt aus dem 13. Jahrhundert. Ein historisches Denkmal ist die Roland-Säule (aus 1591) im Ortszentrum und die Wetterkreuzkirche.
Thallern wurde 1083 als „Talarin samt Weingärten“ in der Gründungsurkunde von Stift Göttweig erstmals erwähnt. Die Agrargemeinschaft in Thallern besteht seit 1445. 1771 wurde die Ortskapelle errichtet, und ab 1758 gab es bedeutenden Braunkohle-Abbau (bis ins 20. Jahrhundert).
Brunnkirchen wurde 1073 im Stiftungsbrief von Göttweig (1073) erstmals erwähnt als „ad prunni“. 1784 wurde die Pfarre Brunnkirchen gegründet, die auch Ober- und Tiefenfucha, Angern und Thallern umfasst. Vor mehr als 100 Jahren wurde das „Haus der Barmherzigkeit“ errichtet. Hier ist heute ein Pflegeheim untergebracht.
Angern wurde 1396 erstmals in einem Lehensbrief erwähnt. Steinzeitliche Funde belegen eine über 5000-jährige Besiedlung. Um 1800 wurde die Ortskapelle errichtet – geweiht der Schutzpatronin der Bergleute, der Heiligen Barbara, denn auch in Angern gab es bis 1964 Bergbau. Das Schloss Wolfsberg oberhalb des Ortes geht in seiner heutigen Form auf das 17. Jahrhundert zurück.
Bürgermeister Resch: „Krems-Süd besser kennenlernen!“
„Angern, Thallern, Brunnkirchen und Hollenburg haben nicht nur eine lange Geschichte, sie sind wichtige Stadtteile. Ich lade die Kremserinnen und Kremser ein, das Jubiläum mitzufeiern und Krems-Süd besser kennenzulernen“, lädt Bürgermeister Dr. Reinhard Resch ein.
Krems-Süd hat in den vergangenen 50 Jahren eine beachtliche Entwicklung genommen. Die Bevölkerung ist seit 50 Jahren deutlich gewachsen. Heute leben über 1300 Menschen in den Stadtteilen von Krems-Süd. Trotzdem blieb der ländliche Charakter erhalten. „Die infrastrukturellen Möglichkeiten der Stadt in Verbindung mit dem landwirtschaftlich geprägten Ambiente schaffen eine besondere Lebensqualität“, sagt Stadtrat Helmut Mayer. „Krems-Süd fühlt sich an wie Leben auf dem Land“, sagt Stadtrat Martin Sedelmaier. „Es ist ein schöner Platz zum Leben, zum Erholen und Genießen, mit weiten Fluren mit Wein, Obst und viel Natur“, schwärmt er.
Fotowettbewerb und Veranstaltungsfolder
Stadtmarketing-Geschäftsführer Horst Berger lädt alle Kremser:innen ein, das Jubiläum mitzufeiern. „Für den Wirtschafts- und Tourismusstandort Krems spielt Krems-Süd eine wichtige Rolle. Genuss, Wohlfühlen und regionale Nachhaltigkeit sind hier nicht nur Schlagwörter, sondern gelebte Realität.“ Immerhin zählt Krems Tourismus-Süd jährlich über 11.000 Nächtigungen. „Kulinarik, Kultur, Geschichte und die Lebensader Donau treffen hier auf einzigartige Weise aufeinander“, schwärmt er. Gleichzeitig verweist er auf einen Fotowettbewerb im Zusammenhang mit dem Jubiläum.
Nähere Info zum Fotowettbewerb: www.krems.info.
Veranstaltungen: www.krems.info/50-jahre-krems-sued
Foto 1: Stadtarchivar Daniel Haberler-Maier, MA, Stadtrat Prof. Helmut Mayer, Bürgermeister Dr. Reinhard Resch, Stadtrat Martin Sedelmaier und Geschäftsführer Mag. Horst Berger (Stadtmarketing) beim Auftakt zum 50-Jahr- Jubiläum Krems Süd, von links
Foto 2: Elisabeth Winkler, MA (Tourismus - Stadtmarketing), Stadtarchivar Daniel Haberler-Maier, MA, Gemeinderätin Hannelore Rohrhofer, Stadtrat Prof. Helmut Mayer, Bürgermeister Dr. Reinhard Resch, Stadtrat Martin Sedelmaier, Amtsleiterin Ing. Martina Gärtner (Abfallwirtschaft), Julia Holzer, MSc (Digital - Stadtmarketing), Geschäftsführer Mag. Horst Berger (Stadtmarketing) beim Auftakt zum 50-Jahr-Jubiläum Krems-Süd. (von links.)