Vor 78 Jahren geschah ein nie vergessenes Verbrechen, die „Massaker von Stein“, bei denen über 400 Menschen ermordet wurden. Bei der Gendenkfeier auf dem Steiner Friedhof und beim Denkmal vor der Justizanstalt Stein wurden erstmals 295 Namen der Opfer aus 13 Nationen verlesen. Zahlreiche politische Vertreter:innen, hochrangige internationale Gäste und Kremser:innen nahmen am Gedenken teil.
„Das Massaker von Stein und die Kremser Hasenjagd sind Gefangenen-Hinrichtungen, die zu den dunkelsten Kapiteln der Geschichte der Stadt und unserer Umgebung gehören. Es waren keine anonymen Täter. Sie hatten Namen, Gesichter und haben unter uns gelebt! Nun sind viele der Opfer nicht mehr anonym dank der Recherche von Historiker Robert Streibel und Karl Reder. Das Ausmaß der Verbrechen ist noch bewusster“, sagte Bürgermeister Dr. Reinhard Resch.
Die Gäste verlasen 295 Opfernamen. Beim Friedhof Stein lasen der tschechische Botschafter Dr. Jiří Šitler, Bundesvorsitzende Dagmar Schindler und Landessekretär Ernst Wolrab (KZ-Verband Wien), BH-Stellvertreterin Dr. Christa Hammer, Mag. Friedrich König (Generaldirektor des Strafvollzugs), Vizebürgermeisterin Eva Hollerer, Generalkonsul Bartłomiej Rosik (Polen), Dr. Robert Streibel, Alfred Müller (Vorfahre Opfer) und Oberst Franz Langthaler (3. Jägerbrigade). Bei den Denkmälern fanden Kranzniederlegungen statt.
Beim Denkmal Justizanstalt verlasen die Opfernamen Historiker Mag. Karl Reder, Sprecher der ARGE der NS-Opferverbände Dr. Winfried Garscha, Bürgermeister Dr. Reinhard Resch, Pfarrer Dr. Matthias Martin (Stein), Chrysanthos Galetsas (Vater griech. Historiker), Vizebürgermeister Dr. Florian Kamleitner, Gemeinderätin Mag. Elisabeth Kreuzhuber, Chefinspektor Harald Mörth, Gemeinderat Mag. Wolfang Mahrer, Bezirksvorsitzender Mag. Klaus Bergmaier (Bund sozialdemokratischer Freiheitskämpfer). Zum Gedenken fand eine Kranzniederlegung an beiden Denkmälern statt.
Möglich wurde diese Verlesung der Namen der Opfer des Massakers durch ein Forschungsprojekt von Karl Reder und Robert Streibel, das vom Österreichischen Zukunftsfonds, dem Bundesministerium für Justiz und von der Stadt Krems unterstützt wird. Die tschechische und griechische Botschaft leisteten historische Hilfestellung bei der Suche der Opfernamen. 1307 Häftlinge hatten 1945 in Stein überlebt. Noch sind 270 Opfer der Massaker und deren Schicksal ungeklärt.
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Foto 1: Oberst Franz Langthaler (StvKdt. 3. Jägerbrigade, Landessekretär Ernst Wolrab und Bundesvorsitzende Dagmar Schindler (KZ-Verband Wien, Vizebürgermeisterin Eva Hollerer, Bürgermeister Dr. Reinhard Resch, Tschechischer Botschafter Dr. Jiří Šitler, BH-Stellvertreterin Dr. Christa Hammer, Generalkonsul Bartłomiej Rosik (Polen), Historiker Dr. Robert Streibel und Generaldirektor Strafvollzug Mag. Friedrich König (Justizministerium). -von links
Foto 2: Sprecher der ARGE der NS-Opferverbände Dr. Winfried Garscha, Bezirksvorsitzender Mag. Klaus Bergmaier (Bund sozialdemokratischer Freiheitskämpfer), Gemeinderat Mag. Wolfgang Mahrer, Pfarrer Dr. Mathias Martin, Gemeinderätin Mag. Elisabeth Kreuzhuber, Vizebürgermeister Dr. Florian Kamleitner, Historiker Karl Reder, Abgenordneter a.D. Volkmar Harwanegg, Chrysanthos Galetsas (Vater griech. Historiker), Pater Aristidis Ganosis und Chefinspektor Harald Mörth. (von links)