Nach zwei Jahren Bauzeit symbolisiert die Inbetriebnahme des Biomasseheizkraftwerks einen Meilenstein in der nachhaltigen Energieversorgung von Krems. Mit einem Schlag wird die gesamte Fernwärmeversorgung auf CO2-neutrale Naturwärme aus Biomasse umgestellt und zusätzlich Strom aus erneuerbaren Ressourcen erzeugt. Anlässlich der Eröffnung der Anlage lud EVN und die Stadtgemeinde Krems zu einem Eröffnungsfestakt mit Führungen durch das Biomasseheizkraftwerk. Zahlreiche Besucherinnen und Besucher nahmen beim Tag der offenen Tür teil!
"Die Stadt Krems hat sich im Bereich Energie große und ehrgeizige Ziele gesetzt. Der Kremser Gemeinderat hat eine Energie-Autarkie bis 2030 beschlossen, das heißt, dass bis 2030 alle öffentlichen Gebäude sowie große Teile der Kremser Altstadt Strom und Wärme ausschließlich aus 100 Prozent erneuerbaren heimischen Energiequellen beziehen", so Bürgermeister Dr. Reinhard Resch und ergänzt: "Das Biomassekraftwerk der EVN ist dabei ein großer Meilenstein, denn mit der Inbetriebnahme des Biomassekraftwerkes in Krems, kann die bisher verwendete 'Fernwärme' aus fossilen Gas auf 'Nahwärme' aus heimischer Biomasse umgestellt werden. Das heißt, im Bereich Wärmeversorgung haben wir das Ziel der Energieautarkie für private Haushalte in Krems bereits zu rund 90 Prozent erreicht, und im Bereich Ökostrom können wir mit dem Ökostrom aus dem eröffneten Biomassekraftwerk derzeit rund 70 Prozent abdecken."
Jährlich sollen mit dem Betrieb der Anlage 25.000 Tonnen CO2 eingespart werden. Anstelle von Gas schafft Krems die Wende zur Biomasse mit Holz aus der Region. Für den Betrieb der Anlage werden jährlich 270.000 Schüttraummeter Hackschnitzel von Land- und Forstwirten aus der Region bezogen. „Gas kaufen wir quasi im Ausland, Biomasse ist heimisch. Diese Biomasse, die wir hier in Krems haben, kommt aus dem Waldviertel. Das heißt, sie hat kurze Transportwege und ist nachhaltig verfügbar“, sagte EVN-Vorstand Franz Mittermayer.
Die Kosten für das Projekt in Krems beliefen sich auf rund 30 Millionen Euro.
Landeshauptfrau-Stellvertreter Dr. Stephan Pernkopf betonte die Bedeutung der Biomasse:„Es gibt über 800 größere Biomasseheizwerke wie dieses in den Gemeinden. Und wir haben es zum ersten Mal geschafft, dass wir mehr Haushalte mit Biomasse – mit Hackschnitzel – heizen, als mit Gas. Das heißt, Biomasse hat das Gas geschlagen.“
EVN senkt Wärmepreise im Bezirk Krems
Österreichs größter Naturwärmeanbieter gibt sinkende Preise frühzeitig zu Beginn der Heizsaison an Kundinnen und Kunden weiter.
Die Verwerfungen auf den Energiemärkten sind auch an den Wärmepreisen der EVN nicht spurlos vorübergegangen. Steigende Holz-, Strom- und Gaspreise führten im vergangenen Jahr auch zu Erhöhungen der Wärmepreise.
Nun werden Einkaufsvorteile frühzeitig weitergegeben und die Preise bereits seit Anfang Oktober, also vor dem Winter, gesenkt. In manchen Wärmenetzen würden die nächsten Preissenkungen regulär erst im ersten Halbjahr 2024 erfolgen. „Die EVN wird dem nun vorgreifen und mit einer Rabattaktion die Preise für rund 90 Prozent ihrer Kundinnen und Kunden reduzieren“, so EVN Sprecher Stefan Zach und ergänzt: „Je nach Wärmenetz beträgt die Senkung im Bezirk Krems bis zu 13 Prozent“.
Die EVN-Wärmepreise können sich aufgrund der unterschiedlichen Netzstrukturen unterscheiden. Grund dafür sind unter anderem unterschiedliche Versorgungswege bei der Beschaffung der erforderlichen Biomasse oder auch die unterschiedliche Größe der Wärmenetze, die Anschlussdichte und die damit verbundenen Leitungsverluste.
EVN Wärme
Der Einsatz erneuerbarer Energien ist für die EVN insbesondere im Wärmebereich seit vielen Jahren von großer Bedeutung. Die EVN betreibt heute mit Partnern aus der Landwirtschaft und der Sägeindustrie bereits rund 80 Biomasseanlagen in ganz Niederösterreich. Etwa zwei Drittel der gelieferten kommunalen Fernwärme wird aus Biomasse erzeugt.
Naturwärme – also die nachhaltige Fernwärmeversorgung auf Basis von Biomasse – ist einer der wesentlichen Bestandteile für einen erfolgreichen Weg in die Energiezukunft. Biomasse ist bei der Verbrennung CO2 neutral – d.h. es wird nur so viel CO2 abgegeben, wie während des Wachstums eines Baumes aus der Atmosphäre gebunden wird. Und die Nutzung von Biomasse fördert die heimische Wertschöpfung – das Geld geht an Land- und Forstwirte in der Region und nicht in die Krisenregionen, die gerade die Schlagzeilen dominieren. Naturwärme ist also nicht nur gut für die Umwelt. Sie unterstützt die heimische Wirtschaft und erhöht die Versorgungssicherheit.