Die Kunstmeile Krems verbindet nicht nur Museen, historische Gebäude und kulturelle Einrichtungen, sondern auch die Altstadtkerne von Krems und Stein. Um diese Achse künftig sichtbarer und erlebbarer zu machen, wird nun ein markanter Ort entlang der Strecke durch ein neues Kunstobjekt aufgewertet: die Eisenbahnbrücke im Bereich Schillerstraße/Undstraße. Mittels öffentlicher Ausschreibung suchte das Kulturamt 2024 nach einem permanenten Kunstprojekt für diesen Ort. Künstlerin Käthe Löffelmann überzeugte die Jury mit einem eindrucksvollen Konzept: In großflächiger und klarer Typografie setzt sie einzelne Worte in weißer Schrift auf einen kräftig blauen Hintergrund. Die scharfen Kanten der metergroßen Buchstaben stehen dabei in einem spannenden Kontrast zur Natursteinstruktur der Brückenmauern. Ungewöhnlich ist auch die Perspektive: die Buchstaben erscheinen erst beim Durchschreiten der Unterführung lesbar und spielen so bewusst mit der Wahrnehmung. Die Farbe Blau verweist auf das benachbarte Kloster Und, das schon an diesen Ort stand, als sich dort noch das Donauufer befand.
„Große Signalwirkung“
„Kunst kann ein verbindendes Element sein, wenn man sich darauf einlässt. Das Kunstobjekt an der Eisenbahnbrücke wird eine große Signalwirkung haben und hoffentlich viele Menschen dazu anregen, die Kunstmeile von Anfang bis Ende zu erkunden“, so Kulturausschussvorsitzende Elisabeth Kreuzhuber. „Mit Kunst im öffentlichen Raum bereichern wir die Kultur- und Bildungsstadt Krems. Die Belebung und Attraktivierung des Stadtraums ist mir ein großes Anliegen. Gleichzeitig verkürzen wir mit diesem Kunstprojekt an der Eisenbahnbrücke Passant:innen den Weg zwischen den Museen in Stein und der Kremser Altstadt“, freut sich Bürgermeister Peter Molnar.
„Kunstmeile erlebbarer machen“
„Die Kunstmeile verbindet die Altstädte Krems und Stein beziehungsweise renommierte Museen und Ausstellungshäuser zwischen Minoriten- und Dominikanerkirche. Mit künstlerischen Interventionen wollen wir die Meile für Fußgänger:innen und Radfahrer:innen erlebbarer machen und zum Flanieren und Genussradeln einladen“, erklärt Doris Denk, Bereichsleiterin für Bildung, Kultur und Tourismus am Magistrat Krems. „Durch Kunst im öffentlichen Raum werden die unterschiedlichsten Personen mit aktueller Kunst konfrontiert. Die klare Typografie des Kunstwerks bildet einen scharfen Kontrast zur vorhandenen Steinmauer. Käthe Löffelmanns Malerei macht aus der eher abweisenden Brücke einen interessanten und spannenden Ort“, verdeutlicht Kulturamtsleiter Gregor Kremser.
Gemeinderat gab grünes Licht
Die Kosten belaufen sich auf 30.000 Euro, mit Stimmenmehrheit gab der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung am 27. Mai die entsprechenden Mittel frei. Das Land Niederösterreich hat bereits eine Förderung von 10.000 Euro in Aussicht gestellt. Weiters sprachen sich die Mandatare mehrheitlich dafür aus, gemeinsam mit dem Brückeneigentümer NÖVOG und einem Sachverständigen im Vorfeld der Realisierung eine Abdichtung der Brücke sicherzustellen, so dass eine Verunreinigung des Kunstwerks ausgeschlossen ist. Die neugestaltete Brücke soll im Herbst 2025 feierlich eröffnet werden.
Über die Künstlerin
Käthe Löffelmann wurde 1994 geboren, stammt ursprünglich aus dem Waldviertel und lebt aktuell in Wien. Ihre künstlerische Arbeit umfasst Fotografie, Video, Konzeptkunst, Installation sowie großflächige Wandmalerei. Sie studiert an der Akademie der bildenden Künste in Wien. Neben zahlreichen Projekten im öffentlichen Raum – in Wien, Niederösterreich, weiteren Bundesländern sowie im europäischen Ausland – wurden 2022 mehrere ihrer Malereien von der Landes-Sammlung Niederösterreich angekauft. Auch ihre Studioarbeiten sind regelmäßig in Ausstellungen und auf Festivals im In- und Ausland zu sehen.