Stellen Sie sich vor, Sie kommen am Bahnhof einer fremden Stadt an und wollen wissen, in welche Richtung man gehen muss, um in die Innenstadt zu gelangen, oder zum Rathaus bzw. zu einer anderen Behörde. Stellen Sie sich vor, Sie können die Wegweiser und Hinweisschilder nicht lesen und nicht erkennen, wo Gehsteige und Schutzwege sind, weil Sie sie nicht sehen können.
Blinde und sehschwache Menschen brauchen in solchen Situationen besondere Hilfestellung. Die Stadt Krems hat aus diesem Grund in Zusammenarbeit mit dem Behindertenbeirat ein taktiles Leitsystem am Bahnhofplatz initiiert, das in den kommenden Wochen umgesetzt wird. „Ziel soll sein, dass sich Menschen mit Sehbehinderungen möglichst selbständig orientierten können. Dazu zählt neben der Verbindung zwischen Zug und Bussen auch der Weg in Richtung Bezirkshauptmannschaft und in die Innenstadt“, sagt Behindertenbeauftragter Christoph Stricker vom Kremser Sozialamt.
Vizebürgermeisterin Eva Hollerer betont: „Der Bahnhof ist eine Visitenkarte der Stadt für alle, die hier mit Zug oder Bus ankommen. Es sollen sich auch jene in unserer Stadt willkommen fühlen, die Unterstützung brauchen. Das taktile Leitsystem bietet diese Orientierungshilfe.“