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„Wir haben unsere Vergangenheit bewältigt und können nun frohen Herzens in die Zukunft schauen“ – mit diesen Worten eröffnete Bürgermeister Peter Molnar vergangenen Freitag die mittlerweile 20. Kremser Zukunftskonferenz. Denn der erfolgreiche Schuldenabbau in den vergangenen Jahren habe der Stadt wieder Spielraum für größere Investition verschafft. Molnar zufolge gibt es in Krems viele Menschen, die mitreden und mitgestalten möchten – die Zukunftskonferenz soll ein „Zeichen der Vernetzung, der Solidarität und der Kooperation sein.“
Erste Zukunftskonferenz 2005 – ein Rückblick
Sandra Kern und Erwin Kirschenhofer ließen die erste Zukunftskonferenz 2005 Revue passieren, in der 72 ausgewählte Kremser Bürger:innen drei Tage lang intensiv zusammengearbeitet hatten. Kern, damals ÖVP-Sozialstadträtin und heute Landesgeschäftsführerin des AMS Niederösterreich, und Kirschenhofer, ehemals SPÖ-Vizebürgermeister und heute AMS-Bezirksstellenleiter, erinnerten an die Anfänge des Formats. Nach dem Vorbild der deutschen Stadt Viersen hatten Erwin Kirschenhofer und der frühere SPÖ-Bürgermeister Reinhard Resch (damals noch in seiner Funktion als Stadtrat) dieses überparteiliche Forum ins Leben gerufen. Kirschenhofer zufolge gingen aus der ersten Zukunftskonferenz zahlreiche Projekte hervor, wie etwa die Lehrstellenbörsen und der Qualifizierungsverbund, der bereits über 3.000 Mitarbeiter:innen geschult hat.
20 Jahre Kremser Wirtschaftsbeirat
Gastgeber Hansjörg Henneis, Vorstandsdirektor der Kremser Bank und Obmann des Kremser Wirtschaftsbeirats (KWB), machte darauf aufmerksam, dass auch der KWB heuer sein 20-jähriges Bestehen feiert. Der KWB entstand aus der ersten Zukunftskonferenz 2005 und fungiert seitdem als zentrale Plattform der Kremser Leitbetriebe.
Zukunftskonferenz als Marke etabliert
Baudirektor Reinhard Weitzer hob die Entwicklung der Zukunftskonferenz zur Marke hervor, sie habe sich als „Top-Veranstaltung für Bürgerbeteiligung“ etabliert. Als Projekte, die aus der Zukunftskonferenz hervorgingen, nannte Weitzer die Errichtung des Stadtmarketings sowie verschiedene Bürgerbeteiligungsprojekte (Sanierung des Stadtparkbrunnens, Ideensammlung zum Neubau der Badearena).
Zukunftsforscherin Christiane Varga über den Wandel
Zukunftsforscherin Christiane Varga zeigte sich „berührt und bewegt über diesen Enthusiasmus, der schon seit 20 Jahren anhält“. In ihrer Keynote zeigte sie spannende Perspektiven zum Thema Wandel auf. Die Referentin ging auch auf die zunehmende Einsamkeit vor allem junger Menschen ein und stellte alternative Wohn- und Sozialprojekte vor, die mehr Gemeinschaft und Austausch fördern sollen. Ihr Rat: „In wilden Zeiten des Wandels besonnen bleiben, denn Angst ist ein Zukunftsverhinderer.“
Wie erfolgreiche Jugendbeteiligung funktioniert
Für großes Interesse unter den zahlreichen Zuhörer:innen sorgte der Vortrag einer vierköpfigen Jugenddelegation aus der Kremser Partnerstadt Böblingen. Diese stellte den Jugendgemeinderat vor, der neben dem regulären Böblinger Gemeinderat existiert und 17 Jugendlichen zwischen 14 und 19 Jahren eine aktive Mitsprache bei jugendspezifischen Themen ermöglicht. Manuela Leoni, Geschäftsführerin des Vereins Impulse Krems, stellte bereits existierende Jugendbeteiligungsmodelle in Krems wie das Jugendmagazin Das Helmut, den „Schwarzen Platz“ in der Mitterau und den Parcours- und Freerunning-Park vor. Aktuell sind Kremser Jugendliche in die Vorbereitungen zum Ausbau der öffentlichen Sport- und Freizeitanlagen eingebunden.
Krems-Video und KI-Song „Krems Vibes“
Die Klasse 6c des BORG Krems präsentierte bei der Zukunftskonferenz ein Video, das sie gemeinsam mit Julia Brandl von der Dorf- und Stadterneuerung in der Kremser Innenstadt gedreht wurde. Die Schüler:innen lobten den umgestalteten Dreifaltigkeitsplatz und wünschten sich weitere Begrünung und Beschattung am Bahnhofsplatz. Außerdem wurde der Song „Krems Vibes“ vorgestellt, den Jugendliche im Rahmen eines ZIB-Trainings mithilfe von Künstlicher Intelligenz kreiert hatten.
Zukunftskonferenz soll zukunftsfit werden
Eine Arbeitsgruppe entwickelte zahlreiche Ideen, um Krems zukunftsfit zu machen. Vor allem der soziale Aspekt stand dabei im Mittelpunkt, so wünschten sich die Teilnehmer:innen mehr (konsumfreie) Treffpunkte und Möglichkeiten zum Kennenlernen und gegenseitigen Austausch. Mit der Frage, wie man die Zukunftskonferenz selbst zukunftsfit gestalten kann, befasste sich eine zweite Arbeitsgruppe. Zentrale Themen waren hier unter anderem der Wunsch nach einem Brückenschlag der Generationen sowie ein zielgruppengerechtes Einholen von Meinungen vor der Zukunftskonferenz. „Wir werden uns alles Gesagte anschauen und einen Teil davon in die nächste Zukunftskonferenz einfließen lassen“, versprach Bürgermeister Peter Molnar.
Dieses Projekt wird aus Mitteln des Klima- und Energiefonds gefördert und im Rahmen des Programms „KEM Krems“ durchgeführt.